Perger Mühlstein Rallye
 
 
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Team Berichte: Perger Mühlstein Rallye 2018
 

Fotos: Harald Illmer, Texte: Team-PR

Sportlicher Ehrgeiz treibt „Rossi“ zur Höchstform:

Bei sommerlich heißen Termperaturen fuhr der ehrgeizige Mühlviertler, Martin Roßgatterer, gemeinsam mit seinem Schwager, Andreas Thauerböck, am 11. August 2018 bei der 2. Auflage der Perger Mühlstein-Rallye sensationelle Zeiten und bewies trotz technischen Stolpersteinen sportliche Ausdauer.

Voller Motivation und Tatendrang startete der Neumarkter mit dem von der Firma Race Rent Austria angemieteten Mitsubishi Lance Evo VII, die 1. Sonderprüfung in Naarn. Ein dort eingefahrener 11. Platz war für den willensstarken Rossi ganz und gar nicht zufriedenstellend, weshalb im anschließenden Regrouping angeregt über mögliche Veränderungen am Auto diskutiert wurde. Man kam letztendlich zu dem Entschluss, den Reifenhersteller zu wechseln.

Der Mitstreiter Johannes Käferböck bewies durch sein Angebot, Reifen zur Verfügung zu stellen, den Gemeinschaftsgedanken im Motorsport.

Mit den neuen Pneus und überraschend guten Grip ging es in die Sonderprüfung 2. Doch die nächste Hürde ließ nicht lange auf sich warten. Nach ca. drei gefahrenen Kilometern brach eine Halbachse des doch schon in die Jahre gekommenen Mitsubishis. Trotzdem belegte Roßgatterer zur eigenen Verwunderung den 8.Platz, weshalb man darauf schließen konnte, dass es nicht am fehlenden Talent lag.

Im langen Service galt es dann, dass Einsatzauto zu reparieren und auf Vordermann zu bringen. Trotz den ihm in den Weg gelegten Stolpersteinen behielt der Rennfahrer seinen Fokus und bewies damit wieder einmal seine sportliche Ausdauer.

Der darauffolgende 20 km lange Rundkurs in Sonderprüfung 3, der sehr selektiv war, verlangte nicht nur fahrerisches Können, sondern vor allem körperliche Fitness.

Genau hier begann die Aufholjagd für den sportlichen Mühlviertler, was der großen Zuschauerschar eine spannende Darbietung bot. Er fuhr bei Sonderprüfung 3 und 4 unglaubliche 4. Zeiten und war somit schnellster Nicht-R5. Dadurch rutschte er von Platz 9 des Gesamtklassment auf Platz 4 und brachte dadurch nicht nur das Publikum, sondern auch seine Mitstreiter zum Staunen.

Das Resüme der fünten selbst gefahreren Rallye des ursprünglichen Co-Piloten Roßgatterer ist somit: Bester Nicht-R5 und überlegener Klassensieger machen Lust auf weitere Projekte hinter dem Lenkrad. Vor allem aber übermittelt er durch die Ereignisse des vergangenen Wochenendes die Botschaft, dass für ihn der persönliche Ehrgeiz und die Freude am Motorsport troz dem einen oder anderen Hindernis immer im Vordergrund stehen.

Technischer Defekt verhindert Podestplatz von Rigler:

Gerald Rigler hatte sich für die Mühlsteinrallye einiges vorgenommen, ist er doch nicht nur als Teilnehmer an Board, sondern auch als Unterstützer bzw. Hauptsponsor.

Es war eigentlich alles angerichtet für ein Rallyeevent, wie man es sich wünscht: Kaiserwetter, jede Menge Zuseher und weitere Top-Piloten, mit denen man sich matchen wollte. Doch leider kam alles anders. Schon Tage vor der Rallye machte der Rücken von Rigler Probleme. Die Schmerzen versuchte man mit Spritzen in den Griff zu bekommen, was auch einigermaßen gelang. So stand man voll motiviert am Start der ersten Sonderprüfung. Gleich nach dem Start kam Rigler im Ford Fiesta R5 einen Tick zu schnell zu einem Abzweig, dadurch musste man einen kleinen Umweg durchs Gemüse einlegen. SP2 verlief anschließend ohne nennenswerte Probleme. Rigler und sein Co-Pilot Bernhard Ettel rangierten nach dieser Prüfung auf dem 3. Gesamtplatz nur ca. 5 Sekunden hinter dem Führenden Simon Wagner. Weiter ging es dann mit dem Rundkurs in Schwertberg. Rigler: „Wir waren gut unterwegs und es wäre sicher wieder eine Topzeit gewesen. Doch leider brach am Ford Fiesta R5 eine Riemenscheibe, in weitere Folge fiel ein Sensor aus (für die Techniker: es war der OT-Geber), ohne den die Motorelektronik sozusagen blind war, weshalb diese in den Notaus ging und den Motor abstellte. Der technische Defekt genau beim Heimspiel ist natürlich besonders bitter. Ich wollte ins Ziel und auf‘s Podest. Aber als Sponsor der Mühlsteinrallye freue ich mich über die gelungene Veranstaltung, die unglaublich vielen Zuseher und dass der Mauthausner Simon Wagner den Gesamtsieg holen konnte.“

Für Rigler wäre es nach der Mühlsteinrallye direkt zum WM-Lauf nach Deutschland gegangen. Diesen musste man nun aber schweren Herzens absagen, die Rückenschmerzen sind einfach zu stark geworden. „Jetzt ist erstmal Ruhe angesagt. Ich hoffe aber, dass ich bis zu Niederösterreich Rallye wieder fit bin“, so Rigler.

Gelungene Tests und wichtige Erkenntnisse:

ZM Racing kann den Einsatz bei der Mühlstein-Rallye beruhigt abhaken / Der Testcharakter, weswegen drei Autos im Einsatz waren, wurde voll erfüllt / Max Zellhofer holte Platz drei, Christoph Zellhofer gewann seine Klasse, nur Gerald Rigler wurde von einem technischen Defekt gestoppt

Eine kurze (nur vier Sonderprüfungen), aber auch von den Temperaturen her heiße Rallye stand heute für das ZM-Racing Team auf dem Programm. Bei der 2. Mühlstein Rallye im Raum Perg in Oberösterreich, die auch zur Austrian Rallye Challenge bzw. Austrian Rallye Trophy zählte, hatte die niederösterreichische Crew drei Autos im Einsatz. Zum einen hatte sich der Chef persönlich, Max Zellhofer, kurzerhand hinters Steuer des stalleigenen Ford Fiesta R5 geklemmt. Hier standen zwei Ziele im Vordergrund. Der Bolide sollte hinsichtlich des Einsatzes bei der ERC-Barum-Rallye im tschechischen Zlin, wo wieder Ex-Staatsmeister Hermann Neubauer im Cockpit sitzen wird, einem Test unterzogen werden. Und zudem wollte das Duo Max Zellhofer/Jürgen Heigl versuchen, seinen Sieg bei der 1. Perger Mühlstein Rallye vom Jahr 2016 zu verteidigen.

Dass es am Ende „nur“ Platz drei hinter Sieger Simon Wagner und Johannes Keferböck (beide Skoda Fabia R5) wurde, war für den ZM-Racing-Teamchef jedoch kein wirklicher Beinbruch: „Ich habe sportlich in letzter Zeit sehr wenig getan und muss zugeben, dass ich’s auch ein wenig unterschätzt habe. Aber die Burschen da vorne fahren schon ein Höllen-Tempo. Wenn ich etwas fitter gewesen wäre, hätte ich es sicher spannender machen können, aber so passt’s auch. Viel wichtiger war letzten Endes sowieso, dass wir im Hinblick auf den ERC-Einsatz in Zlin sehr wichtige Erkenntnisse am Auto gewinnen konnten, die wir jetzt in Ruhe analysieren und ausmerzen können.“

Mit ZM-Racing-Junior Christoph Zellhofer brachte der Führende in der Österreichischen 2WD-Staatsmeisterschaft sowie im Rallye Cup 2000 seinen Suzuki Swift S1600 an den Start. Auch hier galt die ganze Beachtung dem Test vor der anstehenden OBM-Wechselland-Rallye Ende August. Christoph Zellhofer, der in Perg mit der deutschen Copilotin Alessandra Baumann unterwegs war, beendete die Rallye nach turbulentem Beginn auf dem 11. Gesamtrang und als Sieger der Klasse 7.3. Sein zwiespältiges Resümee: „Die Rallye hat nicht ideal für uns begonnen. Auf SP 1 habe ich im fünften Gang eine Straßenstange erwischt und es hat mir die Windschutzscheibe zerfetzt. Auf SP 2 hat es uns die hintere Bremsscheibe zerrissen. Dafür haben wir auf den zwei abschließenden 20-Kilometer-Prüfungen sehr gute Leistungen auf die Straße gebracht. Der Asphalt-Test für die Wechselland-Rallye stand aber sowieso im Vordergrund. Von da her bin ich beruhigt.“

Last but not least war auch der Oberösterreicher Gerald Rigler mit Copilot Bernhard Ettel im Ford Fiesta R5 im ZM-Racing-Einsatz, um seine Führung in der Austrian Rallye Trophy nach bisher zwei Siegen eventuell ausbauen zu können. Diese Mission freilich dauerte leider nicht bis zum Ende. Auf SP 3, dem Rundkurs in Schwertberg, versagte ein elektronischer Teil den Dienst, und Rigler musste den Boliden vorzeitig abstellen. Teamchef Max Zellhofer: „Gott sei Dank ist das hier passiert, nächste Woche, wenn Gerald beim WM-Lauf in Deutschland fährt, wär’s ärgerlicher. So haben wir noch Zeit, uns das genau anzuschauen.“

Spiel - Satz und Sieg - Simon Wagner gewinnt sensationell die 2. Perger Mühlstein Rallye:

Bei seinem ersten Auftritt im Skoda Fabia R5 markiert der 25-jährige Mauthausener Simon Wagner vier von vier möglichen Gesamtbestzeiten und gewinnt die 2. Perger Mühlstein Rallye.

Neues Team, neue Strecken, neues Fahrzeug - dass er in dieser Konstellation seinen ersten Gesamtsieg fahren würde, hätte sich Simon Wagner vermutlich nie träumen lassen. Dabei war schon der Start im R5 nahe der Heimat ein Traum für den Rallye Youngster.

„Als ich den Fabia R5 am Donnerstag zu unserem kleinen Test das erste Mal mit meinem Namen auf der Seitenscheibe gesehen habe war das schon ein überwältigendes Gefühl.“, berichtet Wagner. Nach nur rund 12 Test-Kilometern ging der Mauthausener am Samstag Mittag gemeinsam mit Beifahrer Gerald Winter auf Bestzeitenjagd und sorgte bereits auf der ersten, 7 Kilometer langen Sonderprüfung für Aufsehen.

Mit 1,3 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten sicherten sich Wagner/Winter auf ihrer ersten Prüfung in der Top-Kategorie die erste Bestzeit und übernahmen trotz kleinerer technischer Probleme vom Start weg die Führung im Gesamtklassement. „Bei der Kontrolle des Luftdrucks vor der ersten Sonderprüfung fiel mir eine Öllache unter dem Fahrzeug auf.“, sagt Beifahrer Gerald Winter. Die Fehlersuche im anschießenden Service ergab einen Riss in einem Schlauch zum Hinterachs-Differential. Doch diesmal war das Glück auf der Seite des Teams, denn das Differential hatte noch bis zum Service durchgehalten und konnte dort vom Eurosol Racing Team aus Ungarn in Rekordzeit getauscht werden.

„Das Team hat einfach perfekt gearbeitet. Jedes Werkzeug, jedes benötigte Teil, alles war bereits vorbereitet und sauber aufgereiht als wir in den Service kamen. Ein so professionell arbeitendes Team kann man sich als Fahrer nur wünschen.“, berichtet Wagner. Die einmal eroberte Führung gab Wagner auch auf den drei folgenden Sonderprüfungen nicht mehr ab und sicherte sich vier von vier möglichen Bestzeiten. Am Ende betrug der Vorsprung auf den zweitplatzierten Teamkollegen fast 10 Sekunden. Platz drei trennen nach 60 Wertungskilometern schon über 40 Sekunden von Wagners Bestmarke

. „Ich freue mich sehr über das Ergebnis“, sagt Wagner im Ziel. „Ich weiß, dass mit dem Auto noch viel, viel mehr drin ist und dass ich noch einige Kilometer hintern dem Lenkrad brauche um mit dem Fabia R5 ans Limit gehen zu können. Fakt ist aber: wir haben gleich im ersten Anlauf einen Gesamtsieg eingefahren! Das macht doch Hoffnung für die Zukunft und ist mehr als wir hätten erwarten können.“

Gestärkt durch den Erfolg beim Auftritt in der Heimat geht es für Simon Wagner bereits in der übernächsten Woche bei der Baum Rallye in Zlin wieder um Punkte für die Junior Rallye Europameisterschaft für Fahrer unter 27. Mit am Start in Tschechien ist auch Bruder Julian Wagner, der bei der Barum Rallye nicht nur die tschechische 2-WD Meisterschaft für sich entscheiden will, sondern auch den Vergleich mit den schnellsten Junioren Europas sucht.

Panhofer überrascht bei Mühlstein Rallye mit Gesamtsieg bei den „Historischen"

Als „gelungen“ bezeichnete Franz Panhofer sein Abschneiden bei der 2. Perger Mühlstein Rallye, dem 4. Lauf zur Austrian Rallye Challenge 2018.

Mit Kopilot Christian Baier, der erstmals mit Panhofer im Cockpit, kam der Betriebsleiter von Toyota Mitterbauer in Perg auf den 24. Gesamtplatz (51 Teams im Ziel/Sieger: Simon Wagner Skoda R5) und sicherte sich mit seinem Toyota Corolla Coupe AE86 neben dem Klassensieg auch den Gesamtsieg bei den Historischen Fahrzeugen (12 gewertete Teams). Sein Resumee: Könnte nicht besser sein.

„Es ist von Anfang an wunderbar gelaufen. Der Schrieb war perfekt, wir haben im Rennen nicht eine Stelle korrigieren müssen. Auch die Harmonie im Auto war so, als hätten wir schon einige Rallyes zusammen bestritten. Christian ist auf meine Fahrweise so eingegangen wie ich es von meinem Stammbeifahrer gewohnt bin“, war Panhofer voll des Lobes in den er auch das Technikerteam um Karl Trisko mit einbezog. „Außer Bremsen kontrollieren war Schönheitspflege mit Scheiben waschen angesagt.“

Dabei hatte Panhofer großen Respekt vor dem Heimspiel: „Ich war vor der Rallye nicht einmal zum Anschauen draußen, wir sind bei der Besichtigung dreimal drübergefahren. Es hat vom ersten Meter an funktioniert und wir haben uns im Laufe der Rallye deutlich gesteigert. Für die erste Prüfung waren wir zu kurz übersetzt, da kamen wird schon ein wenig in Bedrängnis, aber auf dem langen Rundkurs Schwertberg hat alles gepasst“, freute sich Panhofer (21. SP-Zeit) - und auch auf die nächste Herausforderung, die Wechselland Rallye (31. August/1. September), die er wieder mit seinem Stammbeifahrer Richard Gollatsch in Angriff nehmen wird.

Rallyeteam Keferböck: Die TOTALe Freude

Johannes Keferböck und Ilka Minor erlebten einen erfüllenden Test im Rahmen der Perger Mühlsteinrallye, die sie hinter Simon Wagner auf Platz zwei beenden konnten. Volller Vorfreude erwarten die beiden nun den nächsten ORM-Lauf im Wechselland.

Ein hochgestimmter Gemütszustand, das Froh- und Beglücktsein - so definiert der Duden den Begriff „Freude“. Wer am Samstag bei der 2. Perger Mühlsteinrallye vor Ort war und mit Johannes Keferböck ein paar Worte wechseln konnte, vermochte die Freude auch zu spüren. Denn sie ist eine Schwingung, die - wenn man es zulässt - auf einen überspringt.

Schon vor dem Start hatte Johannes ein „gutes Gespräch“ mit Gerald Rigler - und auch das löste Freude aus, gerade auch weil er den späten Quereinsteiger zu schätzen weiß: „Vor ihm kann man als Fahrer nur den Hut ziehen - und man muss auch sehen und anerkennen, was er als Sponsor allles zu Wege leitet und wie viele gute Projekte er unterstützt. So muss man auch den Veranstaltern der Mühlsteinrallye herzlich gratulieren, es war eine tolle zweite Ausgabe dieses Events.“ Doch die große Heimrallye brachte dem Tiefbohrunternehmer leider kein Glück. Zunächst ein Ausfall - später die Hiobsbotschaft: Wegen Rückenschmerzen muss Rigler seinen Start bei der Deutschland-Rallye absagen. Johannes Keferböck dazu: „Ich wünsche Gerald vor allem einmal baldige Besserung - und hoffe, das wir ihn bald wieder im Servicepark sehen werden.Natürlich im Rennoverall.“

Der Rückblick auf den eigenen Einsatz rund um Perg, erneut im Skoda Fabia R5 des Eurosol Racing Teams fällt äußerst positiv aus: „Wir haben die Rallye als Testlauf und Vorbereitung auf die Wechselland-Rallye angelegt und dieser Test ist total gelungen. Mit vier verschiedenen Setups kamen wir dem Optimum immer wieder einen weiteren Schritt näher.“

Große Aufmerksamkeit erregte der Einsatz von Simon Wagner - denn Österreichs Europameisterschaftshoffnung in der JuniorERC gab in Perg seine R5-Premiere - als Teamkollege von Johannes Keferböck, der prompt den Sieg einfahren konnte, womit Eurosol mit Wagner und Keferböck einen fulminanten Doppelsieg einfahren konnte. Erfreulich war dabei, dass Keferböck immer nur wenige Sekunden auf den heimischen Senkrechtstarter fehlten. Vor der letzten Prüfung haben Keferböck und Minor „kurz überlegt, ob wir mitfighten wollen - doch dann beschlossen wir, bei unserer Setup-Arbeit zu bleiben“. Dass Simon Wagner beim allerersten R5-Einsatz gleich den Sieg einfährt, ringt Johannes Keferböck großen Respekt ab: „Simon fuhr bei seinem ersten R5-Einsatz eine wirklich bravouröse Rallye, zu der man nur gratulieren kann.“

Johannes Keferböck kann aber auch mit seiner eigenen Leistung höchst zufrieden sein - schließlich fährt er nach einem Jahrzehnt lang „Jännerrallye only“ dank der Unterstützung seiner Sponsoren wie TOTAL seine erste volle Saison und unternimmt dabei alles, um seine eigene Performance zu optimieren. Ilka Minor, mit ihren mehr als 100 WM-Rallyes an Erfahrungsschatz, gibt dem Oberösterreicher, was er braucht und worum er explizit gebeten hat: ein schonungsloses Feedback ohne jedes Schönfärben. Keferböck geht es darum, dass „der Lernprozess stattfindet, sonst würde es keinen Sinn machen“. Und volller Freude fügt er hinzu „Da ist noch was drin! Das wissen wir! Jetzt freuen wir uns schon total auf die Wechsellland-Ralllye...“

RRA in Perg: Schnellle Youngsters

Richtig schnelle Teilzeitaußerirdische, sensationelle Copiloten hinter dem Lenkrad, Synchronschwimmen in einer Links1-Kurve, Erkenntnisrallye dank Glücksnummer 23. Und: Vom Käfer, der böckt in die andere Welt. In welcher sich Hermann Neubauer still und heimlich in einen bis zum Anschlag motivierten Franz Sonnleitner verwandelte..

Wer das Glück hatte, bei Kaiserwetter die gelungene zweite Ausgabe der Perger Mühlsteinrallye an der Strecke zu genießen, wird sich wohl mit einem Schmunzeln im Gesicht an den ungestümen Vorausautopiloten im gelb-roten, von Gerald Rigler zur Verfügung gestellten und von Race Rent Austria betreuten Mitsubishi Lancer Evo V erinnern, an einen gewissen „Hermann Neubauer“, der nicht nur einmal etwas neben der Strecke zu sehen war. Doch wer nun über Umstellungsprobleme vom R5 auf den Evo zu philosophieren beginnt, dem erklärt ein lachender Wolfgang Schmollngruber: „Hermann war kurzfristig verhindert - so sprang Franz Sonnleitner als Fahrer des A-Wagens ein. Und Franz hatte eine helle Freude und wohl auch ganz viel Motivation. Es blieb ja auch alles im Rahmen und der Spaß, die Freude am Fahren stand im Vordergrund.“

Dass gleich zwei seiner Teams die Spitze der Nicht-R5-Liga stellten, erfüllt Schmollngruber naturgemäß mit Stolz: „Martin Rossgatterer und Michael Lengauer sind wirklich super gefahren. Man muss aber auch dazusagen: So günstig wie bei uns wird man kaum eine Möglichkeit erhalten, bei einer solchen Rallye so weit vorne sein Talent in die Auslage zu stellen. So hat schließlich auch Simon Wagner im Rallyesport begonnen - natürluch hat es mich sehr gefreut, dass Simon bei seinem R5-Debüt gleich einmal gewonnen hat - überrascht hat es mich aber überhaupt nicht.“

Roßgatterer/Thauerböck: Bester Nicht-R5:

Martin Roßgatterer schaffte es in seiner erst fünften Rallye als Fahrer, gleich einmal, bester Nicht-R5 zu werden, auf dem tollen vierten Gesamtrang. Natürlich auch dank der guten Arbeit seines Copiloten Andreas Thauerböck. Aber auch dank Johannes Keferböck. Und das kam so: „Wir haben auf der ersten Prüfung eine neue Reifenmarke ausprobiert, was sich jedoch als Fehlgriff erwiesen hat. Wir hatten am Auto ein Untersteuern und haben uns im Regrouping gewundert, wollten mit diesen Reifen nicht weiterfahren - uns fehlten nun Reifen jener Marke, die wir sonst verwenden. Das hat Johannes Keferböck mitbekommen und er hat uns sofort welche von ihm angeboten, dafür möchte ich mich recht herzlich bedanken.“

Bester-Nicht-R5 macht natürlich Lust auf weitere Einsätze hinter dem Lenkrad“, gibt Roßgatterer ganz offen zu. Doch der nächste Einsatz als Fahrer steht trotz des großen Erfolgs noch „in den Sternen“, bedauert der Lokalmatador. „Doch ich werde sicher nicht aufgeben und schauen, dass wir sponsorentechnisch nachlegen können“. Als Copilot kehrt „Rossi“ an der Seite von „Schraubi“ Gerald Rigler im Rahmen der NÖ Ralllye zurück.

Lengauer/Birklbauer: „Bei den Evos vorne mitfahren“:

Die hohen Erwartungen der Rallye-Experten konnten Michael Lengauer und Christian Birklbauer auf der ersten Prüfung gleich einmal recht salopp erfüllen: Hinter den vier R5-Teams an der Spitze belegten die beiden im Mitsbishi Lancer Evo IX Platz fünf und wurden sogar einmal gefragt, ob sie denn „Außerirdische“ seien. Dabei musste Lengauer bei seiner erst dritten Rallye, der zweiten im Evo und der ersten im Evo auf Asphalt kurz vor dem Start noch zittern: „Die Gegensprechanlage fiel aus- sie hatte wohl einen Wackelkontakt und wir konnten diesen erst kurz vor dem SP-Start reparieren“

Im Service wurde die Gegensprechanlage umgehend von den RRA-Mechanikern ausgetauscht. Lengauer: „Natürlich waren wir happy, dass wir gleich eine so gute Zeit markieren konnten.“ Wie sehr Lengauer auf SP1 am Limit war, zeigt ein „Big Moment“ im fünften Gang: „Das war heikel, aber es ist zum Glück nochmal gutgegangen.“

Auf SP2 hingegen verpasste Lengauer gleich den ersten Abzweig, fabrizierte einen Dreher, der laut seiner Schätzung „zwischen fünf und acht Sekunden gekostet hat - sonst aber ging es uns gut“. Im Regrouping die nächste Schrecksekunde: „Das Auto sprang nicht mehr an - wir mussten den Wagen ins Regrouping schieben.“ Auch dieses Problem wurde im Service per Austausch der Lichtmaschine gelöst.

Am Nachmittag ein weiterer Dreher auf SP3. Lengauer sagt: „Der hat uns weitere zehn Sekunden gekostet - wir haben diesmal ziemlich viel Zeit hergeschenkt.“ Am Ende wurde es Platz fünf gesamt - wofür man sich wahrlich nicht genieren braucht. Michael Lengauer genoss den „gescheiten Fight mit Martin Roßgatterer, für den es hoffentlich bald eine Revanchemöglichkeit geben wird“. Doch ob heuer ein weiterer Einsatz möglich ist, muss zurzeit eher bezweifelt werden, Lengauer sagt: „Das große Ziel ist jetzt einmal, bei der Jännerralllye 2019 starten zu können.“

Bartel-Huemer/Bartel: Heiße Action in Links1

Schon beim Besichtigen fiel auf, dass Fabian Bartel-Huemer und sein Vater Andreas Bartel einmal die Plätze tauschten. Fabian erklärt den Hintergrund: „Wir wolllten einfach sehen, wie es der andere macht. Und ich wollte ihm zeigen, wann ich die Kurven jeweils angesagt bekommen möchte. Es kommt auch hinzu, dass der Aufschrieb bei uns mit der Zeit komplexer wurde. Ich studiere immer wieder auch Onboardvideos, um meinen eigenen Schrieb mit Elementen aufzubessern.“

Auf der ersten Prüfung war Fabian „zu früh auf der Bremse“, die langen Highspeedpaasagen seien „extrem schnell gewesen - dabei ist es nicht so leicht, den exakten Bremspunkt zu finden. Aber wir konnten uns im zweiten Durchgang um fünf Sekunden verbessern,.“

Auf SP3 rutschte der Evo an einer rutschigen Stele mit dem Heck voran in einen kleinen Graben, dabei wurde auch der Reifen beschädigt. Fabian schildert: „Wir wollten zunächst weiterfahren, spürten dann aber, dass wir den Reifen wechseln mussten. Da mein Vater an den Folgen einer Wirbelsäulenverletzung leidet, musste ich den Reifenwechsel alleine vornehmen, weshalb wir sieben Minuten dafür benötigten. Wir wissen, dass es in drei Minuten möglich ist und werden hier weiter üben.“

Beim Wegfahren jedoch kam Florian Lindl dahergeprescht - für hohen Puls war also weiterhin gesorgt: „Ich habe ihn beim Reinfahren nicht gesehen und wir sind dann nebeneinander in eine Links1-Kurve hinein - das war wirklich eine heiße Action und es ging zum Glück gut aus. Danach waren wir aber richtig fertig - denn im Cockpit herrschte ja auch eine große Hitze.“ Auf SP4 gab es dann keine Probleme: „Da konnten wir wieder gute Zeiten fahren - ohne die Zwischenfälle wäre wohl Platz elf möglich gewesen.“ Immerhin: „Die Führung in der JuniorARC blieb mir erhalten - und die gebe ich heuer auch nicht mehr her!“

Attwenger/Letz: „Bessser als erwartet - perfekte Ralllye“

Für Martin Attwenger wurde die Mühlsteinrallye zu einer „Erkenntnisrallye“. Zufrieden berichtet er: Wir sind auf der ersten Prüfung beim Setup, speziell beim Fahrwerk in die falsche Richtung gegangen - danach jedoch lief es so perfekt wie überhaupt noch nie.“ So habe man auch erkannt, dass man bei den Rallyes zuvor bereits in die bessere Rchtung hätte gehen können.

Wenn es gefühlsmäßig gut läuft, stimmen auch die Zeiten - so konnten Martin Attwenger und Angelika Letz, jene angestrebte Platzierung, welche sich aus der Startnummer heraus ergab (23) locker übertreffen, auf Platz 19.

Baumgartner/Wiesinger: „Eine andere Welt“

Für die beiden Alexander, Baumgartner und Wiesinger, die nach ihrer Premiere bei der Jännerrallye, in einemVW Käfer wohlgemerkt, in Perg ihren zweiten Rallyestart absolvierten und somit den ersten im echten Renntempo -war genau dieses am Beginn ein Problem, wie Baumgartner erläutert: „Die langen Geraden und ihre plötzlichen Abzweige waren ein denkbar schiweriger Einstieg - da wir weder den Speed der Strecke noch jenen des Autos wirklich kannten. Am Nachmittag taten wir uns gleich viel leichter, da sind wir abgesehen von ein paar kleinen Schnitzern immer besser geworden. Der Speed in einem Evo ist eine ganz andere Welt.“

Das Ziel besteht jedoch darin, bei der Jännnerrallye wieder im selbst aufgebauten VW Käfer anzutreten....

Mühlstein-Rallye: Der Stern leuchtet wieder:

Für Manfred Hinterreiter und Christian Tinschert haben sich sowohl der Einsatz bei der Mühlstein-Rallye als auch die intensive Vorbereitungsarbeit gelohnt: Mit einem überlegenen Sieg in der Klasse 7.2, einer bestimmten Kategorie der historischen Rallyewagen, holten sie sich ein lange ersehntes und lange fälliges Erfolgserlebnis. Nebenbei kam auch der Spaß nicht zu kurz: Wie erwartet, übertrug sich die stets mitschwingende Freude der Mercedes-Mannschaft perfekt auf das Publikum.

Die Erwartungen der Besetzung mit dem Mercedes 190 2,3 E 16 V, einem der markantesten Rallyewägen der späten Achtziger Jahre, waren sehr hoch, aber auch ein wenig die Unsicherheit. Zu oft hatten Manfred Hinterreiter und Christian Tinschert in den abgelaufenen Jahren Enttäuschungen erlebt, zu oft folgten auf einzelne sporadische Starts längere Perioden des Reparierens und der Problem-Analyse. Nun aber waren die Früchte der langjährigen Arbeit zum Greifen nahe – und wurden prompt geerntet.

Nach der langen Pause seit der Jänner-Rallye, und das erste Mal mit dem nunmehr umfangreich überarbeiteten Wagen unterwegs, zeigte sich Manfred Hinterreiter anfangs noch ein wenig unsicher, aber er schaffte es dennoch, sich von Beginn an vielversprechend zu positionieren: Gegenüber den zahlreichen Vierradwagen und 2WD-Kitcars war der 22. Gesamtrang schon auf der ersten Prüfung ein Zwischenergebnis, auf das man bauen konnte. Zeitenmäßig konnten sich Manfred Hinterreiter und Christian Tinschert beim zweiten Durchlauf der Eröffnungsprüfung Naarn um etwa sieben Sekunden steigern, in der Zwischenplatzierung blieb Alles beim Alten: Platz 22 und Führung in der Klasse 7.2.

Es folgte der lange und anspruchsvolle Rundkurs Schwertberg I, der im nördlichen Umfeld der Gemeinde stattfand – das unmittelbare Heimatgebiet von Manfred. Trotz leichter Schwierigkeiten mit dem Getriebe konnte er sich auf das 270 PS starke Auto immer besser einstellen und legte zum Einstieg eine 18. Gesamtzeit hin. Dies führte ihn auch in der Zwischenwertung auf den 18. Platz. Um nichts minder hurtig ging es auf der Abschlußprüfung dahin, die ebenfalls auf dem Rundkurs Schwertberg stattfand. Nun kamen zwar auch Probleme beim Auskuppeln dazu, aber mit einer wie gewohnt enorm beherzten Fahrt war es möglich, sowohl das Ergebnis in der Gesamtwertung als auch die Führung in der Kategorie 7.2 ins Ziel zu retten. Der Silberpfeil hatte direkt ins Schwarze getroffen, in jeder Beziehung.

Man kann sagen: Die Veranstaltung ist nach Plan verlaufen, die Hoffnungen, bei der Heim-Rallye sich selbst und dem Publikum Maximum Fun zu sichern und nebenbei auch mit einem angemessenen Ergebnis zu brillieren, haben sich voll erfüllt. Ausgezahlt hat sich auch die Kooperation mit der DTM-erfahrenen, in Deutschland ansässigen Firma Stadler Motorsport, die dem Wagen eine maximale motorentechnische Performance bei einer perfekten Straßenlage beigebracht hat.

Dank des guten Verlaufs der Mühlstein-Rallye 2018 und der Mithilfe einiger Sponsoren sollte das HT-Racing-Team einer guten Zukunft entgegengehen. Als weitere Station der Aktivitäten ist die Herbst-Rallye Dobersberg am 20. Oktober geplant. Die sportliche Zielrichtung wird eine ganz ähnliche sein wie die beim eben hinter sich gebrachten Heimrennen in Perg.

Hochstöger/Scheuchenpflug: Klassensieg in der Heimat

Bei der 2. Auflage der Mühlstein Rallye konnten wir erneut den Klassensieg einfahren. Wir starteten Top motiviert in das Rennen rund um Perg, allerdings hatten wir Probleme mit unseren Sitzen sodass wir diese umbauen mussten und dank unserer Mechaniker doch noch in letzter Sekunde an den Start gehen konnten.

Allerdings waren die neuen Sitze für Christian Hochstöger nicht passend da er mit dem Ellbogen beim Sitz anstand, was zu Folge hatte das wir uns auf der ersten Sonderprüfung beinahe überschlugen und deshalb keine gute Zeit einfahren konnten.

Unsere Mechaniker holten in der Zwischenzeit ein anderes Lenkrad sodass Christian Hochstöger weitere 5 cm mehr für Verfügung hatte und somit wieder besser lenken konnte!

Auf Sonderprüfung 2 kamen wir wieder etwas ins fahren wobei das vertrauen noch etwas fehlte. Auf dem Rundkurs (SP3/4) haben wir dann wieder ins Rennen gefunden und konnten diesen mit einer 26. und einer 30. Gesamtzeit belegen was uns sehr freute!

An dieser Stelle möchten wir uns sehr bei unseren Sponsoren die dies alles erst ermöglichen recht herzlich bedanken und natürlich auch unseren Mechanikern denn ohne die Spitzenleistung vor dem Rennen wäre ein Start unmöglich gewesen!

Was uns Natürlich sehr freut ist das wir uns in der ARC/JARC Gesamtwertung jeweils auf den 3. Rang verbessern konnten und werden auf jeden Fall die restliche Saison angreifen um diesen Rang halten zu können!

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